DER PINGUNAUTEN TRAINER
Der Pingunauten Trainer ist mehr als einfach nur eine MRT-Simulation. Er ist vielmehr Teil einer umfangreichen spielerischen Intervention zur Verbesserung des emotionalen Wohlergehens von Kindern im Kontext der MRT-Untersuchung. Diese Intervention umfasst neben dem digitalen App-Content auch die real-weltliche Komponente des Weltallpasses.
Das zugrundeliegende Konzept setzt sich aus verschiedenen, bewährten Maßnahmen zur Angstreduktion, gezielten Entspannung und Erhöhung der Kooperativität pädiatrischer Patient*innen zusammen. Verbunden werden Elemente aus der Spieltherapie mit der VR-gestützten Expositionstherapie sowie gezielter Patienteninformation. Darüber hinaus vermittelt der Pingunauten Trainer kindgerechte Bewältigungsstrategien („Coping-Strategien“), mit denen sich die jungen Patient*innen aktiv selbst helfen können. Verpackt werden all diese Elemente in einer kindgerechten Geschichte, die Schritt-für-Schritt durch die Abläufe einer radiologischen Untersuchung führt und langsam an die Erfahrung des virtuellen MRT-Scans heranführt.
Als erfahrene Entwickler*innen von sogenannten „Serious Games“ – also Spielen, die nicht einzig der Unterhaltung, sondern eben auch einem ernsthaften Zweck dienen – haben wir vom ersten Konzept an großen Wert daraufgelegt, aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung mit spielerischen Elementen zu verbinden und hinsichtlich der medizinischen Inhalte so realitätsgetreu und akkurat wie möglich zu bleiben.
Da es sich beim Pingunauten Trainer um ein völlig neues Konzept handelt, das auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse, theoretischer Überlegungen und praktischen Know-Hows entstanden ist, folgte nach der Design- und Entwicklungsphase eine umfangreiche Evaluation in Form einer klinischen, multizentrischen Studie.
Sollten Sie Hilfestellung bei der Steuerung oder dem Spielverlauf der App benötigen, können Sie eine Spielanleitung als PDF herunterladen. Zeigen Sie diese nur dann Ihrem Kind, wenn es im Spielverlauf nicht mehr weiterkommt.
GEschichte und Charaktere
In der Welt des Pingunauten Trainers sind alle Charaktere Pinguine. Zum Start der App können die Kinder wählen, von welchem der beiden Pinguinkindern Lars und Lotta sie begleitet werden möchten. Die Geschichte beginnt im Empfangsbereich einer typischen Radiologie, wo die Spieler*innen von der Krankenschwester Franzi Flosse zum Training für ihre MRT-Untersuchung begrüßt werden. Anschließend treffen die Spieler*innen Lars oder Lotta und deren Mutter Frau Schnabel. Dabei erfahren die Spieler*innen, dass Lars oder Lotta auch zu einer MRT-Untersuchung müssen. Anschließend werden die Spieler*innen zum ersten Minispiel „Robo Magneto“ eingeladen. Nachdem dieses Spiel beendet wurde, lernen die Spieler*innen den Radiologen Dr. Frederick Frack kennen, der durch die virtuelle MRT-Untersuchung führen wird.
Mini-Games
Der Pingunauten Trainer umfasst drei Minispiele, die die Patient*innen auf unterhaltsame Weise mit Informationen über den Hintergrund der MRT-Untersuchung, die Abläufe und spezifischen Anforderungen aufklären. Schrittweise werden die jungen Patient*innen somit an die Situation im MRT herangeführt und können sich nach und nach daran gewöhnen. Während die ersten beiden Spiele „RoboMagneto“ und „MRT-Controller“ vornehmlich der Wissensvermittlung dienen, stellt das Spiel „Sternengucker“ das Herzstück unserer Anwendung dar. Hier passiert das eigentliche Training, also das wiederholte Absolvieren eines virtuellen MRT-Scans.
Robo Magneto
Das erste Minispiel Robo Magneto befindet sich im Wartezimmer und wird zusammen mit dem zuvor gewählten Begleiter gespielt. Ziel dieses Spiels ist es, die Patient*innen über die magnetischen Eigenschaften des MRT-Scanners zu informieren und darüber, welche Gegenstände im Untersuchungsraum erlaubt sind. Die Spieler*innen müssen die Gegenstände wählen, von denen sie glauben, dass sie magnetisch sind (z. B. Münzen, Schlüssel, ein Mobiltelefon).
MRT-Controller
Das Spiel MRT-Controller ist eine direkte Umsetzung spieltherapeutischer Methoden, um die Patient*innen mit den Schritten der MRT-Untersuchung vertraut zu machen. In diesem Spiel bedienen die Spieler*innen das virtuelle MRT-Gerät selbst. Zuerst wird ein Teddybär gescannt, dann die Begleiter Lars oder Lotta. Diese Scans dauern eine Minute, während derer zum ersten Mal die charakteristischen Geräusche des Scanners zu hören sind.
Sternengucker
Dieses Spiel stellt die letzte Stufe der schrittweisen Expositionstherapie dar, bei der die Patient*innen selbst einen MRT-Scan in VR erleben. Dazu müssen sie sich in der realen Welt flach auf den Rücken legen. Das Spiel beginnt mit einer kurzen Einführung. Die Erzählung enthält Elemente aus der progressiven Muskelentspannung, dem autogenen Training und der imaginativen Entspannung. Dann erscheinen Sterne an der Decke des virtuellen MRT-Scanners, die sich langsam zu Sternbildern verbinden, wenn die Spieler*innen ruhig liegen bleiben. Bewegen sich die Spieler*innen hören die Sterne auf sich zu verbinden.
Das Spiel umfasst fünf zunehmend schwierigere Levels. Mit jedem Level werden die Länge des virtuellen Scans (zwischen einer und acht Minuten) und die Anzahl der aufeinanderfolgenden Sternbilder sowie die Anzahl der Verbindungen zwischen den Sternen erhöht. Die Dauer des Scans im letzten Level beträgt nur fünf Minuten, dafür werden aber keine Sterne mehr angezeigt.
Die Bewegungen der Spieler*innen werden über die Bewegungssensoren des Smartphones erfasst.
Mutsprüche
Zu Beginn des Trainings, kann ein Mutspruch gewählt werden. Die Mutsprüche basieren auf dem Konzept der Autosuggestion und vereinen Wörter, die mit Ruhe, Gelassenheit und Kraft assoziiert sind. Die Kinder erlernen so eine Methode, mit der sie sich im MRT selbst Mut machen können.
Die Mutsprüche wurden von einer ausgebildeten Kinder- und Jugendpsychologin formuliert. Ein Mal auswendig gelernt, können Sie dem Kind auch in anderen furchteinflößenden Situationen helfen, einen kühlen Kopf zu bewahren.
WeltallPAss
Der Welltallpass ist ein Sammelheft mit dem die Patient*innen ihren Trainingsfortschritt dokumentieren. Für jedes erfolgreich absolvierte Level im Spiel „Sternengucker“ (dem virtuellen MRT-Scan), dürfen die Spieler*innen ein Feld im Weltallpass freirubbeln.